GEISTLICHE BEGLEITUNG
Die Studierenden nehmen pro Jahr sechs Gesprächstermine der geistlichen Begleitung bei einem Mitglied einer reformierten Kommunität oder einem katholischen Orden wahr. Diese Gespräche unterliegen der Schweigepflicht.

Auf das Noviziat folgten eine Schreinerlehre und der Abschluss des Studiums an der theologischen Fakultät der Uni Bern und 2001 die Ordination zum «Diener am göttlichen Wort». Nach vielen Jahren in der Leitung des Gästehauses im Kloster Triefenstein folgten drei Jahre in der Aus- und Weiterbildung von Pfarrern im Congo. Seit 2013 leite ich das Gästehaus im Gut Ralligen am Thunersee. Unsere gemeinsame Berufung und mein persönliches Herzensanliegen decken sich: Wir wollen Räume schaffen und gestalten, in denen Menschen Christus begegnen können.
2019 beauftragte mich die Gemeinschaft, einen Schwerpunkt bei der Begleitung von jüngeren Menschen zu setzen. Ein dreijähriger Lehrgang für Verantwortliche in der Ordensausbildung macht mich selber ganz neu zum Lernenden. Am liebsten begleite ich Menschen bei uns im Gut Ralligen, sei es auf Spaziergängen an der frischen Luft oder im gesammelten Rahmen im Gesprächszimmer.

Seit kurzem lebe ich in einer kleinen Gruppe von Schwestern im Haus der Stille Sonnenhof in Gelterkinden. Ich bin verantwortlich für die Liturgie und die Organisation der Arbeit und begleite Gruppen, Einzelgäste und VolontärInnen. Ein wichtiger Aspekt in der geistlichen Begleitung ist für mich das Hören auf das, was in einem Menschen zu Lebendigkeit und Authentizität führt und wo möglicherweise unverarbeitete innere Verletzungen daran hindern, dass jemand sich frei entfalten kann.

Im kath. Säkularinstitut Katharina-Werk fand ich, was ich suchte. Nach der vierjährigen spirituellen Ausbildung zog ich 1999 in die Schweiz und legte mein erstes Gelübde ab. Heute ist das Katharina-Werk eine ökumenische Gemeinschaft.
Im Laufe der Jahre spürte ich mehr und mehr die Berufung zur Seelsorgerin und bin nach der Ausbildung zur Geistlichen Begleiterin und Exerzitienbegleiterin im Lassalle Haus zunehmend in der geistlichen Begleitung von Menschen tätig. Daneben engagiere ich mich in der interreligiösen Friedensarbeit unserer Gemeinschaft und in der Ökumene. Was mich antreibt? Ich möchte mich engagieren für den Aufbau des Reiches Gottes mitten in dieser Welt.

In meiner Ausbildung zum Kapuziner (Franziskaner) sind mir Franz von Assisi und Jesus von Nazareth wunderbare Brüder geworden. Im Orden durfte ich zuerst Theologie, dann Erziehungs- sowie Medienwissenschaften studieren. Doktoriert habe ich in der Religionspädagogik zum Thema «Filmreligion». Im Gebet bin ich vor allem in der Kapuzinerkontemplation zu Hause und konnte in den letzten Jahren liturgisch im Kloster Rapperswil offene Gebetsformen pflegen und vertiefen. Geprägt bin ich von der franziskanischen Spiritualität. In Rapperswil konnte ich viele Menschen in Lebenswenden und schwierigen Situationen begleiten, aber auch motivierte GottsucherInnen.

Aufgewachsen in Riehen bei Basel erlebte ich eine prägende Jugendzeit in einem lebendigen kirchlichen Umfeld. Aus dieser Arbeit heraus gründeten wir 1977 die Communität Don Camillo für Familien und Alleinstehende, ökumenisch offen, in der evangelischen Landeskirche verankert.
Mein Studium (u.a. Theologie für Mittellehrer) beendete ich nicht, wurde Direktionssekretärin und arbeitete auf der Amtsvormundschaft. Der Umgang mit Menschen aus anderen sozialen Schichten und Lebensumständen erweiterte meinen Horizont. 1988 gründeten wir das erste Gästehaus der Communität in Montmirail bei Neuchâtel. Neben praktischen Aufgaben galt mein Augenmerk der Begleitung von Menschen und der Ehearbeit. Kurse mit einem befreundeten Psychotherapeuten bildeten Schwerpunkte dieser Arbeit.
Von 2001 bis 2007 absolvierte ich die ökumenische Ausbildung zur Exerzitienleitung und geistlichen Begleitung im Lassalle-Haus. 2007 zogen mein Mann und ein Teil unserer Familie auf Anfrage der Kirchengemeinde nach Berlin, um das Stadtkloster Segen zu gründen. Meine Erfahrung in der geistlichen Begleitung kann ich hier gut einbringen. Seit 2017 bieten wir Ausbildungskurse im Rahmen des Amts für kirchliche Dienst der EKBO an.

An der Domschule Würzburg studierte ich im Fernkurs Theologie, später «Liturgie im Fernkurs». Dieses Fundament wurde bereichert durch die vielfältige ordensinterne Aus- und Weiterbildung. Mein erster Beruf ist Schulmusikerin. Im Kloster hat sich der Akzent mehr und mehr auf die Kirchenmusik verlagert. Heute bin ich für die Liturgie unserer Gemeinschaft verantwortlich. Die Zeit in Taizé hat mich musikalisch-liturgisch sehr geprägt; neue zeitgenössische Impressionen schenkten mir später Gemeinschaften in der Westschweiz und in Frankreich.

Seit dem Frühjahr 2021 darf ich das von unserem Abt Urban mitgegründete Institut im Reusshaus beim Aufbau etwas unterstützen und seit dem Sommer mich zusätzlich in der Pfarreiseelsorge in St. Leodegar einbringen.