GEISTLICHE BEGLEITUNG

Die Studierenden nehmen pro Jahr sechs Gesprächstermine der geistlichen Begleitung bei einem Mitglied einer reformierten Kommunität oder einem katholischen Orden wahr. Diese Gespräche unterliegen der Schweigepflicht.

Bruder Thomas Dürr
Bruder Thomas Dürr
1967 als zweites von drei Kindern im katholischen Luzern geboren, 1968 in der Methodistenkirche getauft und 1983 in der evang.-ref. Landeskirche konfirmiert. Die Sehnsucht nach einem Leben mit Gott, nach brüderlicher Gemeinschaft und einer sinnvollen Tätigkeit bewog mich 1991, das Studium der Theologie zu unterbrechen und bei den Christusträgern im Kloster Triefenstein (D) einzutreten.

Auf das Noviziat folgten eine Schreinerlehre und der Abschluss des Studiums an der theologischen Fakultät der Uni Bern und 2001 die Ordination zum «Diener am göttlichen Wort». Nach vielen Jahren in der Leitung des Gästehauses im Kloster Triefenstein folgten drei Jahre in der Aus- und Weiterbildung von Pfarrern im Congo. Seit 2013 leite ich das Gästehaus im Gut Ralligen am Thunersee. Unsere gemeinsame Berufung und mein persönliches Herzensanliegen decken sich: Wir wollen Räume schaffen und gestalten, in denen Menschen Christus begegnen können.

2019 beauftragte mich die Gemeinschaft, einen Schwerpunkt bei der Begleitung von jüngeren Menschen zu setzen. Ein dreijähriger Lehrgang für Verantwortliche in der Ordensausbildung macht mich selber ganz neu zum Lernenden. Am liebsten begleite ich Menschen bei uns im Gut Ralligen, sei es auf Spaziergängen an der frischen Luft oder im gesammelten Rahmen im Gesprächszimmer.

Schwester Heidi-Elisabeth Frei
Schwester Heidi-Elisabeth Frei
Ich bin Ende 1990 als 35-jährige Frau in die Kommunität Grandchamp eingetreten. Entscheidend für diesen Schritt war für mich der Wunsch, in meinem Leben umzusetzen, was ich in Johannes 15 lese: Beziehungen zu leben, in denen Christus im Zentrum steht. Zuvor hatte ich in Bern und Budapest Theologie studiert. Dabei habe ich Seminare zu Seelsorge und Pastoralpsychologie bei Prof. Dr. Christoph Morgenthaler besucht. In der Kommunität nehme ich an der internen Ausbildung zur geistlichen Begleitung, zur Seelsorge und zur Unterscheidung der Geister teil. Meinerseits bin ich seit Jahren von einem Seelsorger begleitet und mache die wertvolle Erfahrung, wie befreiend es ist, über das sprechen zu können, was da ist, Helles und Dunkles, und so im Vertrauen und in der Nachfolge Christi zu wachsen.

Seit kurzem lebe ich in einer kleinen Gruppe von Schwestern im Haus der Stille Sonnenhof in Gelterkinden. Ich bin verantwortlich für die Liturgie und die Organisation der Arbeit und begleite Gruppen, Einzelgäste und VolontärInnen. Ein wichtiger Aspekt in der geistlichen Begleitung ist für mich das Hören auf das, was in einem Menschen zu Lebendigkeit und Authentizität führt und wo möglicherweise unverarbeitete innere Verletzungen daran hindern, dass jemand sich frei entfalten kann.

Sylvia Laumen
Sylvia Laumen
1962 in Deutschland am katholisch geprägten Niederrhein geboren. Geprägt durch die katholische Jugendarbeit und die Friedensarbeit. Nach dem Studium der Sozialarbeit in Düsseldorf Tätigkeit im Gefängnis, in der Resozialisierung und als Gemeinwesenarbeiterin in einem sozialen Brennpunkt. Durch Israelreisen und mehrere Aufenthalte in Taizé wuchs die Sehnsucht, religiöses, gesellschaftliches und berufliches Engagement mehr zusammenbringen zu können.

Im kath. Säkularinstitut Katharina-Werk fand ich, was ich suchte. Nach der vierjährigen spirituellen Ausbildung zog ich 1999 in die Schweiz und legte mein erstes Gelübde ab. Heute ist das Katharina-Werk eine ökumenische Gemeinschaft.

Im Laufe der Jahre spürte ich mehr und mehr die Berufung zur Seelsorgerin und bin nach der Ausbildung zur Geistlichen Begleiterin und Exerzitienbegleiterin im Lassalle Haus zunehmend in der geistlichen Begleitung von Menschen tätig. Daneben engagiere ich mich in der interreligiösen Friedensarbeit unserer Gemeinschaft und in der Ökumene. Was mich antreibt? Ich möchte mich engagieren für den Aufbau des Reiches Gottes mitten in dieser Welt.

Bruder Adrian Müller
Bruder Adrian Müller
Die Frage nach dem Lebenssinn beschäftigte mich als Jugendlicher und ich suchte zuerst bei den Existenzialisten. Doch als Katholik im reformierten Bern wurde für mich die Bibel bald zu einem nährenden Boden. Als zweite Säule für meinen Ordenseintritt sehe ich die Sehnsucht nach einem gemeinschaftlichen Lebensstil. Diesen habe ich bei den Kapuzinern gesucht und gefunden. Von 2001 bis 2021 lebte ich zumeist im Kloster zum Mitleben in Rapperswil und begleitete Menschen. Heute habe ich vor allem Leitungsaufgaben im Orden und in den Medien. Als Chefredaktor liebe ich es zu schreiben und zu fotografieren, v.a. Zeitschriften zu gestalten.

In meiner Ausbildung zum Kapuziner (Franziskaner) sind mir Franz von Assisi und Jesus von Nazareth wunderbare Brüder geworden. Im Orden durfte ich zuerst Theologie, dann Erziehungs- sowie Medienwissenschaften studieren. Doktoriert habe ich in der Religionspädagogik zum Thema «Filmreligion». Im Gebet bin ich vor allem in der Kapuzinerkontemplation zu Hause und konnte in den letzten Jahren liturgisch im Kloster Rapperswil offene Gebetsformen pflegen und vertiefen. Geprägt bin ich von der franziskanischen Spiritualität. In Rapperswil konnte ich viele Menschen in Lebenswenden und schwierigen Situationen begleiten, aber auch motivierte GottsucherInnen.

Barbara Schubert-Eugster
Barbara Schubert-Eugster
1958, Stadtkloster Segen, Berlin, verheiratet, 4 erwachsene Kinder, Enkelkinder.
Aufgewachsen in Riehen bei Basel erlebte ich eine prägende Jugendzeit in einem lebendigen kirchlichen Umfeld. Aus dieser Arbeit heraus gründeten wir 1977 die Communität Don Camillo für Familien und Alleinstehende, ökumenisch offen, in der evangelischen Landeskirche verankert.

Mein Studium (u.a. Theologie für Mittellehrer) beendete ich nicht, wurde Direktionssekretärin und arbeitete auf der Amtsvormundschaft. Der Umgang mit Menschen aus anderen sozialen Schichten und Lebensumständen erweiterte meinen Horizont. 1988 gründeten wir das erste Gästehaus der Communität in Montmirail bei Neuchâtel. Neben praktischen Aufgaben galt mein Augenmerk der Begleitung von Menschen und der Ehearbeit. Kurse mit einem befreundeten Psychotherapeuten bildeten Schwerpunkte dieser Arbeit.

Von 2001 bis 2007 absolvierte ich die ökumenische Ausbildung zur Exerzitienleitung und geistlichen Begleitung im Lassalle-Haus. 2007 zogen mein Mann und ein Teil unserer Familie auf Anfrage der Kirchengemeinde nach Berlin, um das Stadtkloster Segen zu gründen. Meine Erfahrung in der geistlichen Begleitung kann ich hier gut einbringen. Seit 2017 bieten wir Ausbildungskurse im Rahmen des Amts für kirchliche Dienst der EKBO an.

Äbtissin Monika Thumm
Äbtissin Monika Thumm
Ich bin in Süddeutschland aufgewachsen. Als Jugendliche habe ich längere Zeit in Taizé mitgelebt und auf diesem Weg meine Berufung in eine christliche Gemeinschaft gefunden. Heute bin ich Äbtissin unserer Zisterzienserinnengemeinschaft am Oberen Zürichsee. Als Äbtissin begleite ich meine Mitschwestern auf dem Weg der Gottsuche. Christusnachfolge heisst für mich, alles, was sich im Leben ereignet, Schönes und Schweres, mit Christus in Beziehung zu bringen. So mache ich staunend die Erfahrung, dass ich in immer neue und tiefere Dimensionen des Glaubens hineinwachsen kann.

An der Domschule Würzburg studierte ich im Fernkurs Theologie, später «Liturgie im Fernkurs». Dieses Fundament wurde bereichert durch die vielfältige ordensinterne Aus- und Weiterbildung. Mein erster Beruf ist Schulmusikerin. Im Kloster hat sich der Akzent mehr und mehr auf die Kirchenmusik verlagert. Heute bin ich für die Liturgie unserer Gemeinschaft verantwortlich. Die Zeit in Taizé hat mich musikalisch-liturgisch sehr geprägt; neue zeitgenössische Impressionen schenkten mir später Gemeinschaften in der Westschweiz und in Frankreich.

Pater Kolumban Reichlin
Pater Kolumban Reichlin
Eine Berufungserfahrung mit 17 Jahren hat mich nach der Matura zum Eintritt bei den Benediktinern in Einsiedeln motiviert. Im Kloster habe ich den christlichen Glauben und die Gottesbeziehung vertiefen und dadurch auch mich selber und das Leben besser kennen gelernt. Die Mitbrüder, die mir anvertrauten Aufgaben und der Austausch mit unzähligen Menschen haben mich schliesslich das Gottesgeheimnis in der gesamten Schöpfung wie auch im individuellen Menschen und in deren Entwicklung erkennen und lieben gelehrt. In den bald 40 Jahren intensiven Fragens, Suchens und Ringens habe ich nichts entdeckt, das sich mir annähernd als gleichermassen ergreifend, vernünftig und sinnstiftend erschlossen hätte, wie das Christus-Geheimnis in seiner personalen Konkretheit, wie auch in seiner universalen, kosmischen Weite und Unerschöpflichkeit. Diener und Geburtshelfer dieses Entdeckungs-Prozesses sein zu dürfen, erfüllt mein Leben mit Sinn und Freude.

Seit dem Frühjahr 2021 darf ich das von unserem Abt Urban mitgegründete Institut im Reusshaus beim Aufbau etwas unterstützen und seit dem Sommer mich zusätzlich in der Pfarreiseelsorge in St. Leodegar einbringen.

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